Welche Tipps gibt es für Krypto-Anleger:innen in Österreich zu Jahresende zu beachten? Gegen Jahresende kannst du für dein Portfolio prüfen, ob es Möglichkeiten zum KESt-Verlustausgleich gibt. Außerdem ganz wichtig: Dein Krypto-Jahr ausreichend dokumentieren!
Verlustausgleich mit Kryptowährungen (KESt-Verlustausgleich)
Seit 2024 fällt in Österreich für Neubestände (ab 01.03.2021 erworbene Kryptowährungen) auch auf Krypto-Gewinne Kapitalertragsteuer (KESt) an. Somit werden alle Gewinne und Verluste aus Kapitalerträgen (Aktien, ETFs, Krypto,…) zusammengerechnet und der verbleibende Gewinn mit dem Steuersatz 27,5% besteuert.
Hast du am Ende des Jahres voraussichtlich Gewinne zu verbuchen, kannst du diese weiter senken, indem du etwaige Verlustpositionen realisierst.
Wie kann man Verluste aus Kryptowährungen realisieren?
Wenn du Kryptowährungen in deinem Besitz hast, die du teurer gekauft hast, als sie aktuell wert sind, kannst du diese in Euro (oder andere Fiat-Währung) bzw. in NFTs oder Bitcoin Ordinals tauschen. Du kannst sie auch zum Bezahlen von Waren oder Dienstleistungen verwenden.
Diese Veräußerungen sind steuerlich relevante Vorgänge und es wird der Gewinn/Verlust zum Veräußerungszeitpunkt berechnet. Der Gewinn bzw. Verlust errechnet sich aus Veräußerungserlös abzüglich der Anschaffungskosten. Seit 2023 werden die Anschaffungskosten für Kryptowährungen, die du ab dem 01.03.2021 erworben hast, mit dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren berechnet.
Wichtig!
Der gleitende Durchschnittspreis heißt, dass du nicht einzelne Tranchen mit deren spezifischen Anschaffungskosten veräußern kannst, sondern dass für die Berechnung der Anschaffungskosten ein Durchschnitt aus allen Einheiten dieser Kryptowährung, die sich auf deiner Krypto-Adresse/deinem Wallet/deinem Börsen-Account befinden, gebildet wird.
Simulation eines Krypto-Verlustausgleichs
Da die Berechnung des gleitenden Durchschnittspreises komplex ist, empfehlen wir die Nutzung eines Krypto-Steuer-Tools (CoinTracking und Blockpit sind für Österreich geeignet). Unseren Vergleich der Krypto-Steuer-Tools findest du hier:
Dein Krypto-Steuer-Tool (CoinTracking, Blockpit) muss vollständig befüllt sein und Fehlermeldungen müssen behoben sein. Wende dich an unsere Online-Beratung zu Krypto-Steuer-Tools, um gemeinsam mit unseren Experten Fehlermeldungen zu lösen:
So funktioniert eine Krypto-Verlustsimulation
- Erstelle vorab im Krypto-Steuer-Tool einen Steuerbericht/Steuereport für das laufende Jahr und lade ihn runter
- Mach ein Backup deiner Transaktionen im Krypto-Steuer-Tool
- Trage manuell den Verkauf bestimmter Kryptowährungsbestände ein, von denen du bei Verkauf einen Verlust erwartest
- Wichtig: Kennzeichnet die neu erstellten Trades im Kommentarfeld
- Erstelle einen neuen Steuerbericht/Steuerreport für das laufende Jahr und vergleiche das Ergebnis
- Wiederhole diese Schritte, bis du den gewünschten Verlust erreichst
- Lösche zum Schluss die manuell erstellten, gekennzeichneten Transaktionen, damit dein Krypto-Steuer-Tool wieder den aktuellen Stand widerspiegelt
Nun kannst du diese Kryptowährungen tatsächlich verkaufen und somit Verluste realisieren.
Beachte!
Es ist nicht garantiert, dass dadurch exakt der simulierte Verlust realisiert wird. Ursachen können Kursunterschiede zwischen Simulation und Verkauf sein, aber auch, dass sich nachträglich noch etwas an der Datenlage in deinem Steuer-Tool ändert oder das Steuer-Tool angepasst wird. Daher sind Verlust-Simulationen in Krypto-Steuer-Tools immer nur als Schätzungen zu sehen.
Kann man nach einer Verlustrealisierung die Kryptowährung wieder kaufen?
Wash-Trading, also das schnelle Verkaufen und Wiederkaufen von Kryptowährungen, ist in Österreich unter bestimmten Bedingungen steuerlich erlaubt. Die Finanzverwaltung akzeptiert diese Praxis, wenn sie zur Verlustverrechnung dient und mit einem realen Risiko verbunden ist, wie z. B. dem Risiko, dass sich der Kurs zwischen Verkauf und Wiederkauf ändert. Wird die Kryptowährung zu einem anderen Kurs zurückgekauft, gilt dies nicht als Missbrauch, da der Anleger bzw. die Anlegerin ein Kursrisiko trägt.
Problematisch wird es jedoch, wenn das Geschäft ohne jedes Kurs- oder Wiederbeschaffungsrisiko durchgeführt wird.
Zu Jahreswechsel: Transaktionshistorien und Berichte sichern
Da Krypto-Plattformen nicht immer ewig halten oder auch mal Wallets gewechselt werden und Zugänge verloren gehen, empfehlen wir das Jahresende zu nutzen, um alle Transaktionslisten inkl. Ein- und Auszahlungen, Kartenzahlungen, etc. runterzuladen und zu archivieren.
Manche Exchanges bieten auch Jahresberichte an, auch diese solltest du sichern.
Bitpanda stellt ab dem Steuerjahr 2024 erstmals Steuerberichte für Bitpanda-Kund:innen aus. Diese werden laut Angaben von Bitpanda bis spätestens 15. Februar des Folgejahres erstellt und können über die App heruntergeladen werden.
Mehr Infos zur KESt bei Bitpanda findest du hier: Krypto steuereinfach in Österreich: KESt bei Bitpanda
Zu Jahresende: Screenshots von Beständen machen
Nach der letzten Transaktion in einem Jahr sollten unbedingt Screenshots der Krypto-Bestände auf allen Wallets und Accounts gemacht werden.
Dies dient dazu, dem Finanzamt auf Nachfrage nachweisen zu können, wie hoch die Bestände am Ende des jeweiligen Steuerjahres waren.
Die Bestände zu kennen kann auch nützlich sein, um Fehler in einem Krypto-Steuer-Tool zu lösen, da sich dadurch Datenprobleme in einem bestimmten Jahr leichter identifizieren lassen.
Noch mehr Fragen?
Du brauchst Unterstützung bei deinem Steuertool? Du brauchst einen Mittelherkunftsnachweis zu deinen Krypto-Assets?
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Gemeinsam mit Enzinger Steuerberatung geben wir jährlich unser gratis Krypto Steuer Guide auf cryptotax heraus! Darin findest du alle wichtigen Infos und hilfreiche Tipps zur Besteuerung von Krypto-Assets in Österreich.
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Disclaimer: Die Information in diesem Beitrag gibt bloß einen ersten Überblick und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie kann ein ausführliches und individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. questr übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit dieser Information.
Wir empfehlen dir gerne unseren Partner in Österreich für Steuerberatung rund um Kryptowährungen, weitere Infos zur Krypto Steuer in Österreich findest du unter crypto-tax.at.
Wer Kryptowährungen auf FTX hatte, hat mit der Insolvenz häufig auch den Zugriff auf Transaktionsdaten verloren, die wichtig sind, um ein Krypto-Steuertool wie Blockpit oder CoinTracking richtig zu befüllen und um die Versteuerung korrekt durchführen zu können.
Nun wurde eine Möglichkeit geschaffen, um nachträglich noch an die eigenen Daten zu kommen.
Das Customer Claims Portal von FTX
Im Customer Claims Portal von FTX kannst du dich mit deinen FTX-Zugangsdaten anmelden. Solltest du hierbei Probleme haben, z.B. weil du keinen Zugriff mehr auf die damals verwendete E-Mail-Adresse hast, findest du hier weitere Infos: Account Login Issues
Deine Account Balance auf FTX
Im Customer Claims Portal sollte dir nach dem Login dein Kontostand angezeigt werden. Diese Account Balance ist jene, die du am 11. November 2022 (ca. um 10:00 EPT) hattest. Weitere Details zur Account Balance auf FTX findest du hier: Account Balances and Transactions
Transaktionshistorie von FTX runterladen
Um deine Transaktionshistorie runterzuladen kannst du auf derselben Seite auf das Cloud-Symbol oben rechts oder auf den Download-Button unten klicken:
Dies sollte deine Transaktionshistorie als csv-Datei generieren.
Beachte: Laut FTX kann man nur csv-Dateien mit maximal 200 Zeilen generieren. Um größere Datenmengen runterzuladen, kann man Zeitspannen eingeben und mehrere Dateien generieren.
Weitere Informationen dazu findest du hier: Downloading Your Transaction History
Wie werden Trades in der Transaktionshistorie dargestellt
Trades gehen über 2-3 Zeilen. Dass sie zusammengehören, erkennt man auch am exakt gleichen Zeitstempel. Die folgenden Begriffserklärungen in Zusammenhang mit Trades in der Transaktionshistorie sind zu beachten, damit du die richtigen Werte in dein Steuertool einträgst:
Deine Derivate auf FTX
Wenn du auf FTX Derivate gehalten hast, sollten diese aufscheinen, wenn du auf „Positions“ klickst. Weitere Informationen findest du hier: Derivative Positions
Eintragen der FTX-Transaktionen in dein Steuertool
In CoinTracking oder Blockpit gibt es momentan (mit Stand 30.08.2024) keine spezifische Importmöglichkeit für die FTX-csv-Dateien. Daher müssen die Daten manuell in die Importvorlage des jeweiligen Steuertools eingetragen werden.
Falls du das nicht alleine schaffen solltest, kannst du bei uns eine Online-Beratung zu Krypto-Steuer-Tools buchen:
Alle wichtigen Links für deine FTX-Daten
- Customer Claims Portal
- Downloading Your Transaction History
- Account Balances and Transactions
- Derivative Positions
- Account Login Issues
- Customer Support
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Gemeinsam mit Enzinger Steuerberatung bieten wir auf unserer Plattform cryptotax individuelle Unterstützung und jede Menge hilfreiche Informationen zum Thema Krypto-Steuern an! In unserem gratis Krypto Steuer Guide findest du alle wichtigen Infos und viele hilfreiche Tipps!
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Disclaimer: Die Information in diesem Beitrag gibt bloß einen ersten Überblick und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie kann ein ausführliches und individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. questr übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit dieser Information.
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