CARF (Crypto Assets Reporting Framework) der OECD ist ein weiterer Schritt zu mehr Regulierung am Krypto-Markt. Damit du informiert bist, welche Kundendaten ab 2026 mit den Behörden ausgetauscht werden müssen, geben wir hier einen Überblick!
Die OECD hat am 02.10.2024 das IT-Format zur Informationsübermittlung von Krypto-Transaktionen im Rahmen der Meldepflichten der CARF inklusive eines Auslegungsleitfadens veröffentlicht. Wir möchten das als Anlass nehmen dich über die neuen Meldepflichten von Krypto-Dienstleistern und deren Auswirkungen auf jeden einzelnen Krypto-User zu informieren.
Was ist das Crypto-Asset Reporting Framework der OECD?
Das Crypto Asset Reporting Framework (kurz: „CARF“) ist eine Initiative der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die darauf abzielt, die Transparenz und den Austausch von Informationen über Krypto-Asset-Transaktionen zwischen den Steuerbehörden international zu verbessern.
Ähnliche Regeln wurden bereits innerhalb der EU in der EU-Richtlinie DAC 8 beschlossen:
Das Hauptziel des CARF ist es, Steuerhinterziehung und -umgehung durch verbesserte Datenverfügbarkeit zu bekämpfen und eine gerechtere Besteuerung digitaler Vermögenswerte sicherzustellen.
Welche Länder machen bei CARF mit?
Derzeit haben sich 53 Länder öffentlich dazu verpflichtet, die Bestimmungen des Crypto-Asset Reporting Framework bis zum Jahr 2027 zu implementieren. Zu diesen Ländern gehören Mitglieder der G20-Staaten, die eine bedeutende Rolle in der globalen Wirtschaft spielen, sowie eine Reihe weiterer Länder, die das Potenzial der Krypto-Märkte erkennen und die Notwendigkeit einer regulierten Überwachung akzeptieren.
Weitere 10 Länder haben sich dazu verpflichtet bis zum Jahr 2028 CARF umzusetzen.
Unter den teilnehmenden Ländern befinden sich neben zahlreichen europäischen Ländern, inklusive Österreich und Deutschland, auch die USA, wo zahlreiche globale Krypto-Börsen und Plattformen beheimatet sind. Ebenso vertreten sind weitere Länder wie zum Beispiel Singapur, Japan, Korea, die Cayman Islands, UAE, British Virgin Islands, Barbados und Bermuda, Mexiko und Kanada.
Wie schauen die Meldepflichten bei CARF aus und wer ist davon betroffen?
Die Meldepflichten unter dem CARF verlangen, dass Dienstanbieter von Krypto-Assets, wie Krypto-Börsen und Plattformen, bestimmte Informationen über ihre Nutzer:innen und deren Transaktionen erfassen und an die Steuerbehörden ihres jeweiligen Landes melden.
Diese Informationen werden dann automatisch zwischen den Finanzverwaltungen der teilnehmenden Länder ausgetauscht. Die Meldung muss einmal jährlich im Nachhinein für das Vorjahr erfolgen. Von den Meldepflichten betroffen sind somit sowohl die Anbieter von Krypto-Diensten als auch deren Kund:innen.
Welche Daten werden beim CARF gemeldet?
Es werden zum Beispiel folgende Daten gemeldet:
- Identifikation der Nutzer:innen: Name, Adresse, Steueridentifikationsnummer etc.
- Meldepflichtige Transaktionen (jeweils gesondert für das jeweilige Krypto-Asset mit Stückanzahl und Marktwert) sind u.a.:
- Kauf/Verkauf eines Krypto-Assets mit gesetzlichem Zahlungsmittel
- Kauf/Verkauf eines Krypto-Assets mit anderen Krypto-Assets
- Einzahlungen von Krypto-Assets auf die Börse/Plattform
- Auszahlungen von Krypto-Assets von der Börse/Plattform
- Auszahlungen von Krypto-Assets auf Wallets
Was müssen österreichische Krypto-Investor:innen beachten, wenn Österreich ab 2027 die ersten CARF-Meldungen erhält?
Falls du auf ausländischen Börsen oder Plattformen aktiv bist und dort Krypto-Einkünfte erzielt hast, sollten diese Einkünfte bereits in deiner Steuererklärung berücksichtigt worden sein. In diesem Fall hast du nichts zu befürchten.
Wichtig!
Solltest du jedoch bislang keine oder unvollständige Angaben gemacht haben, ist es dringend ratsam, dies schnellstmöglich nachzuholen. Denn ab dem Zeitpunkt, an dem die österreichische Finanzverwaltung durch CARF-Meldungen von deinen Krypto-Einkünften erfährt, wird sie möglicherweise auch rückwirkend für die Vorjahre Nachforschungen anstellen.
Wird dabei eine Steuerverkürzung aufgedeckt, ist es in der Regel zu spät, um im Rahmen einer strafbefreienden Selbstanzeige die Einkünfte nachträglich zu melden. Deshalb empfehlen wir allen Krypto-Investor:innen, die ihre Einkünfte bislang nicht korrekt versteuert haben, dies umgehend mittels Selbstanzeige nachzuholen, um etwaige strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Gemeinsam mit Enzinger Steuerberatung bieten wir auf unserer Plattform cryptotax individuelle Unterstützung und jede Menge hilfreiche Informationen zum Thema Krypto-Steuern an! Alle Informationen zum Thema Krypto-Selbstanzeige in Österreich findest du hier:
Woher weiß das Finanzamt von Kryptowährung? Wie du richtig reagierst
Noch mehr Fragen?
Du brauchst Unterstützung bei deinem Steuertool? Du brauchst einen Mittelherkunftsnachweis zu deinen Krypto-Assets?
questr umfasst ein Team aus Krypto-Compliance- und Krypto-Daten-Expert:innen für Österreich, das dir gerne bei allen Fragen zu Mittelherkunftsnachweisen, Krypto-Dokumentation und Krypto-Steuertools zur Seite steht!
Du hast Fragen zu Krypto-Steuern in Österreich?
Gemeinsam mit Enzinger Steuerberatung geben wir jährlich unser gratis Krypto Steuer Guide auf cryptotax heraus! Darin findest du alle wichtigen Infos und hilfreiche Tipps zur Besteuerung von Krypto-Assets in Österreich.
Folge uns auf Social Media, um nichts zu verpassen – auf Instagram, X, Facebook und LinkedIn teilen wir aktuelle Tipps, Expertenmeinungen und Infos mit dir!
Disclaimer: Die Information in diesem Beitrag gibt bloß einen ersten Überblick und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie kann ein ausführliches und individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. questr übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit dieser Information.
Wir empfehlen dir gerne unseren Partner in Österreich für Steuerberatung rund um Kryptowährungen, weitere Infos zur Krypto Steuer in Österreich findest du unter crypto-tax.at.